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José Ortega y Gasset (1883-1955)

Der spanische Philosoph, am 9. Mai 1883 als Sohn eines Verlegers in Madrid geboren, studierte in Madrid, Marburg, Berlin und Leipzig und lehrte an der Universität Madrid. Unter dem Einfluß von Nietzsche und Dilthey schrieb er seinen bekanntesten Essay, La rebelión de las masas (Der Aufstand der Massen, 1929), in dem er den Verfall der Gesellschaft auf das Fehlen einer fähigen Elite und Mißachtung der sittlichen Normen zurückführt. Der Disziplinlosigkeit der Masse stellt er eine kulturstiftende Funktion der Elite entgegen.
Politisch setzte sich Ortega in Spanien seit 1914 für die Republik ein. Sein geistiger und ideologischer Einfluß auf den entstehenden Falangismus in Spanien ist unverkennbar. Dennoch wurde er zum Gegner Francos und verließ Spanien zu Beginn des Bürgerkriegs 1936.
Erst 1949 kehrte er aus dem Exil nach Madrid zurück, wo er am 18. Oktober 1955 starb.

das Verliebtsein ist ein vorübergehender schwachsinniger Zustand
die größte Spezialisierung kommt der größten Unwissenheit gleich
die Wege der Loyalität sind immer geradeaus
Klarheit ist die Höflichkeit des Philosophen
mit der Moral korrigieren wir die Fehler unserer Instinkte und mit der Liebe die Fehler unserer Moral
schlimmer als selbst der Tod ist Arbeitslosigkeit eine Negation des Rechts zu leben
wenn man überrascht ist und sich wundert beginnt man zu verstehen
wer lehrt, darf nie vergessen, seine Lehren mit der Aufforderung, diese anzuzweifeln, zu ergänzen
wer nicht kann was er will möge wollen was er kann
wir wissen nicht was uns geschieht: das ist es, was uns geschieht
wissenschaft ist all das worüber sich streiten lässt
Wissenschaft ist alles worüber man immer diskutieren kann